Angststörungen

Angststörungen können das Leben unnötig einschränken

Angst gehört zum Leben. Sie gehört wie Freude, Verärgerung, Trauer, Wut und Ekel zu den Grundemotionen jedes Menschen. Sie besitzt eine sehr wichtige Schutzfunktion, um uns auf zukünftige Gefahren vorzubereiten. Durch Angst agieren wir in kritischen Situationen besonders vorsichtig und aufmerksam oder vermeiden die Gefahrensituation. Ängste können allerdings auch außer Kontrolle geraten und krankhaft werden. Wenn Angst zum ständigen Begleiter wird, ohne konkreten Anlass auftritt, irrationalen Charakter hat und ein normales Maß überschreitet, bekommt die Angst einen Krankheitswert und kann zu Angststörungen führen. Sie kann mehr und mehr das Leben bestimmen, worunter die Lebensqualität zu Leiden beginnt. In solchen Fällen kann Hilfe notwendig werden.

Unbehandelte Angststörungen

Eine unbehandelte Angststörung kann sich immer mehr verselbstständigen. Die Probleme entstehen nicht durch die Angst an sich. Die Emotion „Angst“ fühlt sich zwar sehr unangenehm an während sie erlebt wird, ist selbst aber nicht gefährlich. Die negativen Auswirkungen einer Angststörung, welche durch Vermeidungsverhalten, unsachgemäße Selbstbehandlungsversuche (z.B. Medikamente, Alkohol, etc.) oder chronische körperliche Überaktivierung entstehen, sind es wiederum schon. Als Folge einer unbewältigten Angststörung ziehen sich Betroffene mitunter immer mehr aus dem Leben zurück. Häufig entstehen in der Folge Probleme in der Partnerschaft, Familie und im Berufsleben. Auch Depressionen können die Folge von unbewältigten Ängsten sein. Unbehandelte Angststörungen werden in der Regel chronisch. Je länger die Symptome einer Angststörung anhalten, desto mehr können sie sich verfestigen. Es empfiehlt sich daher, mit einer Therapie möglichst frühzeitig zu beginnen und die Angststörung zu behandeln, bevor gesundheitliche oder soziale Folgebeschwerden entstehen.

Körperliche Beschwerden bei Angststörungen

Zusätzlich zum emotionalen Leidensdruck und den sozialen Folgen sind Angststörungen häufig von körperlichen Beschwerden begleitet.

  • Ein- und Durchschlafstörungen
  • Erstickungsgefühle, Engegefühl im Hals
  • Atemnot
  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Herzrasen
  • Zittern
  • Schweißausbrüche
  • Übelkeit, Bauchbeschwerden, Reizdarmsyndrom
  • Schmerzen, Druck oder Enge in der Brust

Ursachen einer Angststörung

Es gibt verschiedene ursächliche Erklärungsansätze für Angststörungen:

  • die genetische Veranlagung besonders schnell und heftig auf Reize zu reagieren
  • biografische emotionale Erfahrungen, welche durch aktuelle Lebensereignisse Ängste reaktivieren
  • unverarbeitete vergangene oder aktuell belastende Lebensereignisse
  • ungünstige Erziehungsstile
  • soziale Belastungssituationen oder Überforderung mit der aktuellen Situationen

Unabhängig von ihrer Ursache können Angststörungen in der Regel erfreulicherweise gut behandelt werden.

Mein Behandlungsansatz

Angststörungen können wirksam und relativ zügig mit Psychotherapie und Entspannungsverfahren wie Progressive Muskelentspannung und Atementspannung behandelt werden.

Bei der Behandlung von Ängsten hat sich die kognitive Verhaltenstherapie gut bewährt. Damit lassen sich angstauslösende Situationen, Gedanken, Emotionen und Verhaltensmuster erkennen und hinterfragen und ein persönliches Erklärungsmodell erarbeiten. Gezielte Übungen helfen im Anschluss diese Muster aktiv zu verändern.

Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Behandlung von Ängsten sind die körperlichen Facetten bei Ängsten. Ängste sind immer mit einer körperlichen Aktivierung verbunden. Begleitend zur Therapierung ist daher das Erlernen von Entspannungstechniken sehr hilfreich, da Entspannung und Angst zwei Zustände sind, die sich gegenseitig ausschließen. Durch das Erlernen von Entspannungsverfahren kann häufig in kurzer Zeit eine deutliche Verbesserung festgestellt werden.